Chronik

DER AUFHALTSAME AUFSTIEG DES ARTURO UI

von Bertolt Brecht

 

Freiluftgefangenentheater in der JVA Tegel

 

Premiere: 23. August 2023

Vorstellungen: 24., 25., 30. und 31. August sowie 1., 7., 8., 13., 14. und 15. September jeweils um 17.30Uhr

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der JVA Tegel beschäftigt sich aufBruch in diesem Sommer mit der Geschichte des Gangsterbosses Arturo Ui, dem es gelingt im Amerika der großen Depression ganz Chicago zu kontrollieren.

 

In Chicago herrscht Krise, in den Docks rumort es, denn der kleine Mann ist klamm. Die Ware findet keinen Absatz, die Geschäfte gehen bankrott. Arturo Ui, der Gangster, stellt bereitwillig seine Hilfe zur Verfügung. Er garantiert Absätze für den Gemüsehandel, verängstigt Arbeiter, Presse und Justiz, erpresst die Politik und verführt die Massen durch raunende Beschwörungsreden und einschüchternde Machtinszenierungen. Das Gangsterwesen schafft ein System, in dem es Schutz verspricht vor einer Gewalt, die es selbst erst produziert und das mehr und mehr Opfer fordert auf dem Weg zur totalen Macht – in Chicago und weit darüber hinaus.

 

Bertolt Brecht, fasziniert von US-amerikanischen Gangsterfilmen und vor allem vom König aller Gangsterbosse, Al Capone, schreibt 1941 im Exil „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ als Parabel auf den Aufstieg der Nazis im Deutschland der 1930er Jahre. Eisiges Machtkalkül trifft auf hitzige Gangsterromantik.
Brecht wusste, dass der deutsche Faschismus nicht kurzschlüssig und linear mit Parallelen zur gewalttätigen kriminellen Unterwelt Chicagos zu erklären ist. Was ihn interessierte, sind die Unterwanderung der staatlichen Strukturen, die Instrumente eines gnadenlosen Machtkampfes und die Mechanismen einer Manipulation, die Patriotismus sagt, aber das Regime der tödlichen Patronen meint. Eine Wahrheit, die es schwer hat in der Welt: Sie wird oft erst erkannt, wenn es zu spät ist.

 

Elemente des Varieté verbinden sich mit dem Stationendrama von Bertolt Brecht im Freistundenhof der leerstehenden Teilanstalt III zu einer Gangstershow, präsentiert vom Gefangenenensemble der JVA Tegel und live begleitet durch drei Musiker der Berliner Band 17 Hippies mit ihrem besonderen Sound aus osteuropäischen Melodien und amerikanischer Folkmusik.

Solang ich nicht schieß, schießt der andre.

 

 

 

Es spielt das Gefangenenensemble der JVA Tegel Adrian U., Adrian Zajac, Atak, Can Can, H. Peter Maier C.d.F., Horst Grimm, Jimmy Juma, Jusef, Marco, Maurice, Maximilian Sonnenberg, Mohammad Hassan, Nicolas, Nelson, Norman, Robin.

 

Begleitet durch Musiker der 17 Hippies Orlando de Boeykens (Tuba), Uwe Langer (Percussion, Posaune, Trompete), Volker „Kruisko“ Rettmann (Akkordeon).

 

Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüme Haemin Jung Dramaturgie Franziska Kuhn Musikalisches Konzept und Arrangements Christopher Blenkinsop (17 Hippies) Einstudierung Gesang Alexandra Rossmann, Vsevolod Silkin Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Berenice Fisk Kostümassistenz Katherine Hoy Technik Lukas Maser Grafik Dirk Trageser.

 

Tickets: 15 € / 10 € (ermäßigt)

 

Kartenverkauf ab Mittwoch, 16. August 2023 um 13 Uhr

im aufBruch-Onlineshop

 

 

HINWEIS: Es handelt sich um eine Open-Air-Veranstaltung ohne Überdachung. Wettergerechte und warme Bekleidung ist unbedingt zu empfehlen!
Regenschirme sind auf dem Gelände der JVA nicht gestattet.

 

 

Eine Freilufttheaterproduktion in Zusammenarbeit mit den 17 Hippies.

 

Gefördert durch Zuwendungsmittel der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz.
Unterstützt durch die JVA Tegel.

 

Fotos: Copyright Mark Schulze Steinen.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Mark Schulze Steinen

 

Pressestimmen

Ein Stück weit in die Welt kommen

In Berlin macht das Theaterprojekt „aufBruch“ mit Häftlingen Stücke. Was bedeutet es den Gefangenen? Was motiviert sie? In der JVA Tegel spielen sie Brechts „Arturo Ui“.

 

von Sabine Seifert


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Knasttheater in der JVA Tegel: Häftlinge spielen Gangster in Brechts „Arturo Ui“

Mit Brechts gar nicht subtilem Hitler-Capone-Vergleich gelingt dem Gefangenen-Ensemble aufBruch ein großer Coup.

 

von Patrick Wildermann

 

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Berliner Gefängnistheater: King Kong und Vorstadtfriseur

Das Gefängnistheater aufBruch bringt Brechts »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui« zur Aufführung

 

von Jakob Hayner

 

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Knasttheater goes Musical

Das Gefangenentheater der JVA Tegel führt zusammen mit „17 Hippies“ Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ auf. Eine Theaterperle hinter Gittern

 

von Tom Mustroph


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Gefangenen-Theater aufBruch spielt "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui"

Das Gefangenen-Theater AufBruch führt in der JVA Tegel Bertolt Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" auf - eine Parabel auf den Aufstieg der Nazis im Deutschland der 1930er Jahre

 

von Tomas Fitzel

 

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Brechts politische Parabel als grandiose Freiluft-Aufführung in der JVA Tegel

 

von Stefan Bock

 

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Das Gefängnistheater aufBruch inszenierte Brechts Parabel „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“

 

von Thomas Frey

 

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Verbrecher spielen Ganoven

 

Thea­ter im Knast und ge­spielt aus­schlie­ß­lich von Ge­fan­ge­nen – eine un­ge­wöhn­li­che Er­fah­rung. Wenn das vor über 25 Jah­ren ge­grün­de­te Pro­jekt „auf­Bruch“ zur Vor­stel­lung in einer der Ber­li­ner Jus­tiz­voll­zugs­an­stal­ten ein­lädt, sind die Kar­ten schnell aus­ver­kauft. Bei der Auf­füh­rung eines Stücks von Ber­told Brecht mit ak­tu­el­len Be­zü­gen prä­sen­tier­te sich jetzt ein er­staun­lich pro­fes­sio­nel­les En­sem­ble.

 

von Joachim Jahn

 

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Das Spiel der Gangster

 

Berliner Häftlinge vom Gefangenentheater aufBruch spielen Bertolt Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“

 

von Ricarda Bethke

 

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Staande ovatie voor gajes: in deze Duitse gevangenis stelen criminelen de show

 

Vrijwillig verdwijnen circa vijftig personen achter slot en grendel. Ze geven sleutels, telefoons en paspoorten af en gaan dan gedwee achter cipiers in de Duitse ’Justiz-Vollzugs-Anstalt’ (JVA) aan. Kort ervoor heeft dit gezelschap intree betaald om een theatervoorstelling van moordenaars, dieven en bedriegers te bekijken.

 

von Rob Savelberg

 

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Spielort:
Justizvollzugsanstalt Tegel - Freistundenhof der ehemaligen TA III
Seidelstraße 39
13507 Berlin

Anfahrt:
U-6 Otisstraße oder Holzhauserstraße
 

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