Chronik

Endspiel

von Samuel Beckett

Premiere: 31. Mai 2000

Vorstellungen: 2., 5., 6., und 9. Juni 2000

 

Wiederaufnahme im Rahmen des Festivals "Beckett 2000"

Vorstellungen: 26., 27. und 29. September 2000

Die sechste Produktion des Gefangenentheaterensembles widmete sich Samuel Becketts "Endspiel", Georg Kistner erarbeitete speziell hierfür eine eigene Fassung.

 

Die Protagonisten Hamm und Clov haben sich in dieser Inszenierung in 17 Darsteller aufgespalten. Sie sprechen in vielen Sprachen und spielen in immer neuen Konstellationen Herr und Knecht, König und Diener, feindliche Brüder, alte Kumpels. Der Ort erinnert an ein verlassenes Hotel am Meer oder an ein Sanatorium, und wenn auch das Draußen ungewiss ist, so singen sie doch, "Es gibt kein Bier auf Hawai".

 

Die Konfrontationen mit Nagg und Nell, den "verfluchten Erzeugern" (mit professionellen Schauspielern besetzt) sind geprägt vom Hass auf das eigene Schicksal. Becketts Endspiel vom Durchhalten und vergeblichen Gehen wird im Gefängnis zum Traumspiel. Das Sprechen ist Aufbegehren gegen einen ausweglosen Zustand und gegen das Schweigen. In den geglückten Momenten dieser ungewöhnlichen Adaption erfährt der oft gesehene Beckettsche Text eine große Unmittelbarkeit.

 

HAMM: Dann sprechen, schnell, Wörter, wie das einsame Kind, das sich in mehrere spaltet, in zwei, drei, um beieinander zu sein, um miteinander zu sprechen, in der Nacht.

 

Die Produktion wurde im September 2000 zum Festival "Beckett in der Berlin" eingeladen und dafür wieder aufgenommen. Ehrengast der WA-Vorstellung war Rick Cluchey, einstmals selbst inhaftiert im Gefängnis San Quentin und dort durch die Begegnung mit Becketts Stücken und durch die Arbeit mit dem Meister selbst zum Theater und zu einer äußerst erfolgreichen Laufbahn als Schauspieler gekommen.

  

Regie: Roland Brus, Bühne und Kostüme: Holger Syrbe, Dramaturgie & Textfassung: Georg Kistner, Regieassistenz: Sibylle Arndt, Technik: Michael Bövers, Produktion: Elvira Geppert und Karen Witthuhn

 

Eine Produktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT
Gefördert von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Mit freundlicher Unterstützung von:
HEBBEL-THEATER
KUNST & KNAST e.V.
PROKULTUR GmbH
sowie der JVA TEGEL

 

Die Produktion wurde eingeladen zum Festival "Beckett in Berlin 2000".

Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jede Art der Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin

www.thomas-aurin.de

 

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Spielort:
im Kultursaal der JVA Tegel

Seidelstr. 39 / Tor 2
13507 Berlin
BVG-Anfahrt: U-Bahn-Linie 6 Otisstr./ Holzhauser Str.

 

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