Chronik

Nebensonnen

Eine Textcollage aus KRIEG, SIEBEN GEGEN THEBEN und WINTERREISE

 

Premiere: Montag, 11. März 2013 um 17.30 Uhr
Vorstellungen: 13., 15., 20. und 22. März 2013

Das Trainieren von Männlichkeit kreiert seinem innersten Wesen nach ein Klima, in dem Gewalt gedeihen kann, und eine Gesellschaft, in der, trotz ihrer frommen Protesterklärungen, ein gewisser Grad an Gewalt immer toleriert, wenn nicht gar erwartet wird. Boys will be boys.  --   Rosalind Miles

Frei nach dem zeitgenössischen Stück „Krieg“ von Dennis Foon stehen sich auf der Bühne des Kultursaals der Jugendstrafanstalt Berlin vier Jugendliche gegenüber, die in einer Zeit aufwachsen, in der zwar Gewalt gesellschaftlich geächtet und rechtlich bestraft wird, jedoch gleichzeitig als identitätsstiftende Größe fungiert. Auf der Suche nach Orientierung, Selbstbehauptung, Abgrenzung und Zugehörigkeit beansprucht jeder für sich das ideale Lebenskonzept gefunden zu haben und markiert in den Berufen Kampfpilot, Eishockeyspieler, Gangster und Schauspieler seinen Anspruch auf Wahrheit. Was sie eint ist ihr Begriff von Männlichkeit, der durch den antiken Krieger Eteokles, der in „Sieben gegen Theben“ seinen eigenen Bruder bekriegt, verkörpert wird. Das Bild vom kriegerischen Helden wurde in der deutschen Romantik wiederbelebt und verbindet die verschiedenen Texte miteinander.

 

Die Inszenierung ist das Ergebnis einer Arbeit, in der sich die beteiligten Inhaftierten basierend auf dem 23. Lied „Die Nebensonnen“ aus dem Liederzyklus „Winterreise“ von Franz Schubert mit dem Lebensgefühl der Orientierungslosigkeit, der Suche nach der eigenen Bestimmung und der Erfahrung des gewaltsamen Verlusts auseinandersetzen. Das Theaterprojekt „Nebensonnen“ findet im Rahmen des dreijährigen cross-culture-Projekts „winterREISE – HipHopOperFilmTheater im Jugendknast“ statt.


Es spielt das Gefangenenensemble von aufBruch in der JSA Berlin: Alex, Ali, Atik, Cristi, Deniz, Engin, Gino, Hussein, Jeffrey, Mesut, Milos, Roman, Sadam, Salman, Tamer

 

Künstlerisches Team: Peter Atanassow (Regie), Jörn Hedtke a.k.a. kronstädta (musikalische Leitung), Sibylle Arndt (Projektleitung), Holger Syrbe (Bühnenbild), Anna Galt (Dramaturgie), Katrin Münzberg (Kostüm), Sabrina Schneid, Adrian Figueroa, Julia Kleinknecht, Alexander Atanassow

 

Gefördert im Rahmen des XENOS-Programms „Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds sowie aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten und durch den Fonds Darstellende Künste – Dreijährige Konzeptionsförderung aus Mitteln des Bundes Unterstützt durch Jugendstrafanstalt Berlin, GittaSpittaPlattform, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, zitty Berlin

Video

Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jede Art der Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin

www.thomas-aurin.de

Pressestimmen

"Leben heißt: Lass mich in Frieden - dafür ist uns jeder Krieg recht. So wütet, wüstet, wuchert Existenz sich voran. ..."

 

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Spielort:
JSA Berlin (Kultursaal)
Friedrich-Olbricht-Damm 40 - Pforte 3
13627 Berlin

 

S-Bahn Beusselstraße
Bus 123 Friedrich-Olbricht-Damm/Heckerdamm

 

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