Aktuelles

1984

nach George Orwell

Gefangenentheater in der JVA Plötzensee

 

Premiere: 22. Januar 2025

Vorstellungen: 23., 24., 27., 28., 30., 31. Januar sowie 4., 5. und 7. Februar 2025
jeweils um 18 Uhr

 

Der große Bruder sieht alles. Jeder Schritt, jedes Wort, jeder Gedanke wird von der Partei kontrolliert. Denunziation ist das Fundament der Macht, gegenseitige Kontrolle der Schlüssel zur Herrschaft. Winston Smith, ein unscheinbarer Angestellter im Ministerium, ist resigniert und vereinsamt. Er beginnt Tagebuch zu schreiben. Doch an wen richten sich seine Zeilen? Wird es eine Zukunft geben? Winston sucht nach der Wahrheit in einer Welt, die Lügen als Realität verkauft. Seine Sehnsucht nach Freiheit, nach einem anderen Leben, stößt auf die Brutalität eines Systems, das jede Abweichung bestraft.


Das Gefangenenensemble der JVA Plötzensee begibt sich in den theatralen Raum eines Überwachungsstaates, in dem jeder Schritt der Letzte, jede Entscheidung zur Katastrophe führen kann. In der Einsamkeit eines paranoiden Weltbildes heißt es jeder gegen jeden.

 

In Orwells Jahrhundertroman gilt, ebenso wie im Gefängnis, die Frage: wem kann ich vertrauen? Der aufmerksame Blick über die Schulter kann über Tod und Leben entscheiden. Wenn ich aber niemandem trauen kann, was macht das alles noch für einen Sinn? Es gibt Gefangene, die lassen sich freiwillig einschließen. Ihre Angst ist zu groß, das ist der Knast im Knast: die Angst.

 

„Deine Verbrechen interessieren uns nicht.
Nur das, was in deinem Kopf ist, da liegt der Fehler.“

 



Eine Produktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT in Kooperation mit der JVA Plötzensee

 

Es spielt das Gefangenenensemble von aufBruch in der JVA Plötzensee:
Alain Tailor, Harun, Ilyas, Mike Herrmann, Sadam

 

Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüme Haemin Jung Dramaturgie Franziska Kuhn Musikalische Einstudierung Vsevolod Silkin Choreographie Suzann Bolick Video Pascal Rehnolt Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Corina Hofner Technik Lilith Kautt, Lukas Maser Grafik Dirk Trageser

 

 

Tickets: 18 € / 12 € (ermäßigt)

 

nur im Vorverkauf ab Samstag, den 11.01.2025 um 14 Uhr

Online im aufBruch-Ticket-Shop

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz: Tel. 030 240 65 777

 

 

Gefördert durch Zuwendungsmittel der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz sowie durch Mittel des KiA-Programms der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Unterstützt durch die JVA Plötzensee, den Rotary Club Berlin-Gendarmenmarkt, den Förderverein für Gefängnistheater in Berlin e.V. und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

 

 

Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin

www.thomas-aurin.de

Pressestimmen

Twist: Einsamkeit - Wie gehen wir mit Einsamkeit um?

 

Jeder zweite Mensch fühlt sich einsam, das zeigen neueste Studien. Besonders die Jungen leiden unter dem Gefühl der Einsamkeit. "Twist" fragt: Was kann man dagegen tun? Wie geht man mit dieser häufig belastenden Situation um? Wir treffen Künstler*innen, die ihrer eigene Erfahrung Ausdruck verleihen - in Musik, Fotografie, Malerei, Video, Theater und Literatur.

 

(ab 00:13:00 bis 00:18:58)

von Markus Augé

zum Beitrag

 

 

 

"Kulturzeit" vom 16.01.2025

 

(ab 00:14:00 bis 00:19:07)

von Felicitas Twickel

zum Beitrag

 

 

 

Gefängnistheater vor dem Aus?

Dreigroschenoper oder Goethes Faust – beides Klassiker, die das Ensemble "aufBruch" schon aufgeführt hat. Aber nicht im Theater, sondern im Gefängnis, mit Insassen als Schauspieler.

 

von Lisa Jandi

zum Beitrag

 

 

 

Eine kriminalpolitische Katastrophe.

Mit 70 Prozent weniger Förderung muss das Gefängnistheater AufBruch 2025 auskommen. Das Resozialisierungsprojekt ist akut gefährdet. Was verloren ginge, beweist George Orwells „1984“ in der JVA Plötzensee. Spätfolgen, auch für den Opferschutz, lassen sich kaum absehen.

 

von Jacob Hayner

zum Beitrag

 

 

 

Ein körperlich spürbares Aufbäumen findet hier statt.

Das Gefangenentheater aufBruch bringt George Orwells dystopischen Roman „1984“ in der JVA Plötzensee auf die Bühne. Die Zukunft des Vorzeigeprojekts ist ungewiss

 

von Katja Kollmann

zum Beitrag

 

 

 

Ums Überleben spielen

„Es ist eine nachtfinstere Welt, die sich da im Kultursaal der JVA Plötzensee auftut. Eine Welt, in der Krieg als Frieden, Lüge als Wahrheit und Unwissenheit als Stärke verkauft wird. Das alles unter der Kontrolle eines „großen Bruders“, der nicht nur Unterwerfung fordert, sondern Gefolgschaft aus Überzeugung. Sechs starke Spieler führen hier George Orwells „1984“ auf und holen die Dystopie ins Heute, ohne plakativ auf Tagespolitisches zu verweisen. Es genügt, dass sie die Geschichte vom Zerbrechen des Einzelnen an einem unmenschlichen System in aller Klarheit beleben – chorisch, kämpferisch und mit Herz. Die Inszenierung „1984“, die jetzt in der JVA Plötzensee Premiere hatte, ist beklemmend gut – und zugleich könnte sie das Ende des Gefängnistheaters aufBruch einläuten. (...) aufBruch war immer schon beides: ein künstlerisches und ein soziales Projekt. Es bietet jugendlichen und erwachsenen Straftätern im Knast eine Perspektive – und bleibt für viele auch nach der Entlassung Anker in einem Alltag, der aus permanenten Kämpfen gegen Vorurteile und Ausgrenzung besteht. (...) „Viele sagen uns: Wenn wir aufBruch nicht hätten, wären wir schon wieder im Knast“, erzählt Peter Atanassow, der seit 2001 für das Projekt Regie führt und jetzt auch „1984“ inszeniert hat. (...)
Vielleicht – so bitter es klingt – passt genau das aber nicht mehr zum Geist der Zeit. Regisseur Peter Atanassow jedenfalls beobachtet, wie ein politisches Klima sich wandelt, zulasten der aufBruch-Strategie von Öffnung und Begegnung: „Es erstarkt eine Law-and-Order-Mentalität, verbunden mit einem extremen Sicherheitsdenken.“
Wohin ein Streben nach Sicherheit um jeden Preis führen kann, davon erzählt auch „1984“. „Das einzige Mittel, einen Menschen vor dem Verbrechen zu bewahren, ist, ihn vor der Freiheit zu bewahren“, heißt es da einmal im Big-Brother-Sprech. Das klingt heute viel weniger nach Dystopie, als einem lieb sein könnte."

 

von Patrick Wildermann

zum Beitrag

 

 

 

Gefangenentheater aufBruch: "1984" nach George Orwell

 

Schauspielern im Gefängnis – dadurch lernen die Darsteller, die Inhaftierten, nicht nur etwas Neues, sondern für sie ist das auch eine Art Ventil. Etwas, das ihnen Halt gibt und bei der Resozialisierung hilft. Neben vielen anderen Kultureinrichtungen ist aber auch das Gefangenentheater aufBruch in der JVA Plötzensee von massiven Einsparungen betroffen. Der Justizsenat als größter Geldgeber will die Zuschüsse um 70 Prozent kürzen. Die gestrige Premiere von George Orwells "1984" fand trotzdem statt. Barbara Behrendt war dabei.

 

von Barbara Behrendt

zum Radiobeitrag

 

 

 

Gefangenentheater zeigt "1984" von George Orwell

Für die allermeisten bleibt der der Knast eine Unbekannte. Das Berliner Gefangentheater AufBruch sorgt seit 1997 mit seinen Inszenierungen dafür, diese Mauer für einen kurzen Moment einzureißen. Da treffen Besucher von draußen auf Schauspieler, die allesamt Gefangene sind. Wegen der Haushaltskürzungen im Berliner Senat kämpft auch dieses Projekt grade um seine Existenz. Trotzdem gibt es jetzt ein neues Stück: George Orwells 1984, gespielt von sechs Gefangenen in der JVA Plötzensee.

 

von Svenja Stemick

zum Radiobeitrag

 

 

 

Als der Häftling eine Puccini-Arie singt, jubelt das Publikum

Die Premiere von Orwells „1984“ in der JVA Plötzensee war aus mehreren Gründen besonders. Über allem schwebte der Spardruck in Berlin.

 

von Hans Cord Hartmann

zum Artikel

 

 
Spielort:
JVA Plötzensee / Kultursaal
Friedrich-Olbricht-Damm 17
13627 Berlin

Anfahrt:
S-Bahn 41/42 Beusselstraße,
Bus 106 & 123 Seestraße/Beusselstraße

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