Chronik
Odysseus lebt
Streit auf dem Schulhof. Ein Junge wird geärgert und setzt sich nicht mit Fäusten zur Wehr, sondern mit Worten. Er erfindet einen Helden-Vater, um sich selbst und allen anderen zu beweisen, dass sein abwesender Vater lebt und dass man mit Schlauheit oft weiter kommt als mit körperlicher Überlegenheit. Es ist Telemach, der Sohn von Odysseus.
„Odysseus lebt“ von Raoul Biltgen geht der Möglichkeit einer Aneignung des Vaters durch den Sohn nach. Die Helden-Figur, die Biltgens Telemach entwirft, provoziert geradezu die Frage, was dieser Idealisierung gegenüber steht, denn die Wirklichkeit erzählt oft andere Geschichten. Wer ist dieser abwesende Vater? Wo ist er tatsächlich? Im Krieg? Im Gefängnis? Arbeitet er im Ausland? Kommt er zurück? Was macht einen guten Vater, was macht einen Helden aus? Fragen, die sich den Mitspielern unter anderem auch deswegen stellen, weil sie teilweise selbst bereits Väter sind.
„Einen Helden erwart ich als Vater, mutig und tapfer.“
Eine Produktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT in der JSA Berlin
Es spielt das Gefangenenensemble von aufBruch in der JSA Berlin:
Abo Osman, Aladdin, Bilal, Can, Gerald, Hamudi, Jugo, Karsten, Pawel, Vitali
Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüm Gilvan de Oliveira Dramaturgie Claudia Rothenbühler Choreographie Ronni Maciel Musikalische Einstudierung Vsevolod Silkin Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Francesca Spisto Produktionsassistenz Henrietta Clasen Technik Julia Kleinknecht, Mohamad Koulaghassi, Christopher Böhm Graphik Alexander Atanassow
Gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung – Fördersäule 2 und aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin - Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten.
Unterstützt durch JSA Berlin, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, zitty Berlin.
Fotos
Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin
Pressestimmen
Von Vätern und Helden: Gefängnistheater Aufbruch inszeniert moderne „Odyssee“, von Margarethe Neubauer
Spielort:
JSA Berlin (Kultursaal)
Friedrich-Olbricht-Damm 40 - Pforte 3
13627 Berlin
Anfahrt:
S-Bahn Beusselstraße
Bus 123 Friedrich-Olbricht-Damm/Heckerdamm
Karten erst ab 16 Jahren und nur mit persönlicher Anmeldung mindestens 5 Tage vor der Vorstellung