Chronik
TILL EULENSPIEGEL
nach Motiven von Thomas Brasch, Günther Weisenborn und dem Volksbuch
Bereits im vergangenen Jahr lud aufBruch zum Theaterspiel in die Gustav-Böß-Freilichtbühne in der Jungfernheide. Bot dichtes Grün die Kulisse für Shakespeares "Sommernachtstraum", so ist das inzwischen vom Dickicht freigelegte Amphitheater nun die Bühne für "Till Eulenspiegel".
Die "95 Historien" des unsterblichen Schelms und Galgenstricks - den es real womöglich nie gab - haben Künstler aller Zeiten beschäftigt, von Charles de Coster bis Richard Strauß, von Gerhart Hauptmann bis Daniel Kehlmann, von Erich Kästner bis Christa und Gerhard Wolf.
In einer Collage aus Motiven des Volksbuches und Eulenspiegel-Texten von Thomas Brasch und Günther Weisenborn versetzt aufBruch Tills tolldreistes Unwesen in die Zeit des Bauernkrieges: überall Gewalt, Armut und Hunger. Das weite Rund der Freilichtbühne wird zur Manege. Hier trifft Till auf eine herumziehende Gauklertruppe.
Die droht aufgerieben zu werden zwischen revoltierenden Bauern und brutalen Landsknechten - Tills rücksichtslose Leichtigkeit als Auslöser für ein Spiel mit Realität und Fiktion, mit Historie und Fantasie. Die Frage, ob man miteinander spielen möchte, wird im Konflikt mit aufständischen Bauern und marodierenden Landsknechten zur Frage, ob man miteinander leben kann. Oder gar kämpfen soll.
Till Eulenspiegel ist der deutsche Narr schlechthin. Schalk und Provokateur in einer Welt, die aus den Fugen war - und blieb. Ein Schelmenstück über Kraft und Ohnmacht der Kunst im Elend der Zeitläufte. Eine Feier des freien Spiels in Verhältnissen, in denen der Mensch hilfloser Spielball wurde.
Für das aufBruch-Außenensemble sind Tills Streiche eine szenische Auseinandersetzung über die Kluft zwischen Selbstbewusstsein und Selbstinszenierung, Spaß und Gewissenlosigkeit, Schlagfertigkeit und Verschlagenheit.
„In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen."
Es spielt ein gemischtes Ensemble aus Freigängern, Ex-Inhaftierten, SchauspielerInnen und Berliner BürgerInnen: Frank Zimmermann, Gerard, Hans-Jürgen Simon, Jamal, Jonna van der Leeden, Josef, Maja Borm, Mathis Koellmann, Matthias Blocher, Mohamad Koulaghassi, Patrick Berg, Philipp, Sabine Böhm.
Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüme Melanie Kanior Dramaturgie Hans-Dieter Schütt Musikalische Leitung Vsevolod Silkin Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Binks Mooney Kostümassistenz Alissa Schaaf Technik Lukas Maser Grafik Dirk Trageser
BESONDERHEITEN:
Aufgrund der geltenden SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung ist der Besuch der Theaterveranstaltung aktuell nur nach Vorlage eines tagesaktuellen Coronatests oder alternativ nach Vorlage des Nachweises einer vollständigen Impfung oder Genesung gestattet.
Außerdem ist aufBruch verpflichtet, eine Gästeliste mit Ihren Kontaktdaten zu führen, um im Verdachtsfall eine Nachverfolgung von Infektionsketten sicherstellen zu können. Beim Kartenkauf müssen Sie deshalb Ihren Namen, Ihre Anschrift und Ihre Telefonnummer vollständig angeben, unter der Sie die nächsten 4 Wochen sicher erreichbar sind.
Gefördert aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Unterstützt durch JVA OV Berlin, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Kulturbiergarten Jungfernheide
Fotos
Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin
Pressestimmen
Lass die Welt ruhig böse bleiben
Im Volkspark Jungfernheide spielt das Gefängnistheater aufBruch „Till Eulenspiegel“. Regisseur Peter Atanassow lässt den Schelm hier gealtert umherziehen.
von Katja Kollmann
Ich denke, also spinn ich.
nach Thomas Brasch, Günter Weisenborn: Till Eulenspiegel
von Michael Laages
Spielort:
Gustav-Böß-Freilichtbühne in der Jungfernheide
Zugang über:
Kulturbiergarten Jungfernheide
Heckerdamm 274
13627 Berlin.
BITTE DER AUSSCHILDERUNG FOLGEN
Anfahrt:
U7 „Halemweg“
zzgl. 20 Minuten Fußweg